MAISIE ALIAS ROCK 'N' CREEK GOING HOME TO DAILUAINE

Maisie ist ein absoluter Wunschhund, auch wenn sie nicht von mir, sondern von Gabi Höbel, einer guten Freundin und Züchterin, gezüchtet wurde. Gabi hat mir damit einen Herzenswunsch erfüllt, doch noch eine Nachkommin von Shiloh’s Linie – also Skye, Sunshine, Shadow etc.  für die Weiterzucht zu bekommen. Eine direkte Nachkommin von Shiloh wurde mir verwehrt durch die plötzliche, unerwartete, dafür umso heftigere Erkrankung von Shiloh – Leberkrebs – die es unmöglich machte, noch einen Wurf mit ihr zu machen. Gaby hatte von mir Amy bekommen, eine Tochter von Skye. Gabi hat mir nach Shilohs Tod sofort angeboten, noch einen Wurf mit Milla, Amy’S Tochter, zu machen, ich durfte sogar den Deckrüden bestimmen und sollte mir dann mein Mädchen aussuchen.

Maisies Vater sollte eigentlich Rupert werden, ein Rüde von Margaret Woods. Da aber Corona wütete konnten wir zum Decken nicht nach England, der Samen musste zu Milla kommen. Alles war organisiert, der Termin bei Blendinger gebucht, der Samen kam per Kurier aus England, Milla war schon auf dem Tisch, als die Endkontrolle des Samens ergab, dass da nicht ein einzelnes Fädchen mehr lebendig war. Der Samen hat den Transport nicht überstanden. Ob der auch Corona hatte kann bezweifelt werden, aber warum der tot war, konnte nie ermittelt werden.

Watt nu? Milla war überreif mit einem Progesteronwert von 14,2. Das heißt: Jetzt oder nie! Ich war für jetzt, aber was tun? Ich wusste, dass Ruperts Bruder in Deutschland steht, ich habe sofort Evelyn Köster angerufen, ob Taavi, das ist der Bruder, bereit und willens ist, Milla zu decken. Evelyn gab ihr OK und ich düste zusammen mit meiner Tochter Kathi und Milla direkt nach Hamburg, wo Taavi wohnt. Mein Ehegesponst hat es geschafft, uns sogar ein Hotelzimmer zu organisieren, was gar nicht so leicht war – wegen Corona waren alle Privatfahrten und Hotelübernachtungen verboten. Er konnte den Hotelbesitzer überzeugen, dass das sehr wohl was Geschäftliches war. Decken ist kein Privatvergnügen – zumindest nicht für Hunde.

Spät am Abend kamen wir in Hamburg an und was passierte: Taavi wollte nicht, Milla war ihm wohl schon zu überreif. Watt nu? Aufgeben kam nicht infrage, also Plan C: Künstliche Besamung! Aber woher in einer fremden Stadt, am Wochenende, einen Arzt nehmen, der bereit ist zu helfen. Mein Netzwerk hat mich gerettet. Noch in der Nacht habe ich Prof. Sandra Göricke-Pesch von der TIHO Hannover angerufen, die kenne ich schon zwanzig Jahre und wir sind befreundet. Das hat sicher geholfen, dass sie bereit war, aus dem Urlaub am freien Samstag in die Klinik zu kommen. Evelyn war dankenswerterweise auch bereit nach Hannover zu fahren. Die Besamung hat geklappt, nach vier Wochen wußten wir,dass Milla tragend war, nach 9 Wochen war Maisie da und noch mal 9 Wochen später ist sie bei uns eingezogen. Alles noch mal gut gegangen.

Stellen wir Maisie aber erst mal offiziell vor:

Und jetzt ihre Abstammung. Das habe ich ja schon erzählt. Wichtig war mir, dass meine Original-Linie fortgesetzt wird. In ihrem Stammbaum sind Skye, Sunshine und Shadow. Auch der Rest lässt alle Kenner  vor Ehrfurcht erbeben, alle Nicht-Kenner schauen wie immer nur aufs Champion-Rot:

Maisie ist ein absoluter Spring-ins-Feld, unglaublich aktiv, ein Temperamentsbündel sondersgleichen. So aktivitätsgeil wie sie ist, kann sie aber auch sofort umschalten und wird zum liebsten Schmusehund, den man sich vorstellen kann. Ich glaube, weil sie ein Corona-Hund ist und in ihrer Jugend notgedrungen nicht viel Kontakt zur Außenwelt hatte, hat sie eine enorme Bindung an mich aufgebaut. Das ist schön, aber auch manchmal lästig, dann wenn ich nicht in der Nähe bin. Dann dreht sie manchmal am Rad. Aber wir arbeiten daran und es ist auch schon viel besser geworden. Das zeigt auch ihre Beurteilung beim Wesenstest:

„Eine freundliche, selbstsichere Hündin. In der Meute läuft sie
mit viel Spaß mit. In die Menschengruppe geht sie selbständig, schaut sich
alles an und ist dabei sicher. Den Jogger verbellt sie, lässt sich sogleich
aber auch von ihm anfassen, legt sich hin und genießt.
Optisch und akustisch sicher, ebenso bei den Schüssen.
Sie läuft zum Dummy und läuft auch zum Schützen.
Die Hündin ist schußfest.“

Dass sie für mich eine der schönsten im Lande ist, brauche ich wohl nicht zu betonen. Schönheit liegt im Auge des Betrachters, also lassen wir mal andere Augen über sie urteilen. Zuerst ihre Formwertbeurteilung: natürlich vorzüglich:

„Vorzügliche Hündin. Femininer Kopf, viel Ausstrahlung,
dunkle Augen, vorzüglich getragener Behang. Vorzügliches Gebäude,
korrekt in allen Teilen. Bewegt sich vorzüglich.“

Und Liz Pope, eine der Grand Old Ladies der englischen Golden Szene und erfolgreiche und erfahrene Züchterin schrieb über sie:

„Well put together, I like her head, which is balanced with a soft expression,
nice eye, good reach of neck into excellent forehand construction
with good length of layback and correct upper arm, well spring rib,
good topline creates a very nice outline, moves well,
very nice bitch, excellent.“

Im Showring hat sie bewiesen, dass sie sich gut präsentieren kann, sie hat Talent zum Showgirl. Wegen Corona gab es dafür aber nicht so viele Gelegenheiten, deshalb haben wir Familie vor Karriere gestellt und sie wurde schon im recht zarten Alter von zwei einhalb Jahren Mutter (siehe RR-Wurf). Mal schauen wie es weitergeht …

Hier in der Zusammenfassung ihre Schlüsseldaten:

Wurftag: 26.06.2020
HD-Wert: A2/A2
ED-Wert: 0/0
Augen: frei
Formwert: vorzüglich
Wesenstest: bestanden

Und jetzt genießt mit mir ein paar bildliche Impressionen aus ihrem Leben: