So um 2004 lernte ich Jersey’s Züchterin Michaela Engstler-Anderson kennen. Eigentlich wollte ich mich nur über eine Golden Linie in UK informieren. Über die Jahre hat sich eine richtige Freundschaft – wie sie selten zu finden ist – entwickelt. Michaela und ich bereden „interessante Rüden“ und Verpaarungen. Wir haben beide die gleichen „Ideale“ und suchen das Gleiche in unseren Verpaarungen.
Unsere Männer verdrehen schon die Augen wenn Michaela oder ich andeuten, dass wir uns wieder mal sehen müssen! Ein richtiger Segen, dass sich unsere Männer auch so gut verstehen. Haben ja auch das gleich „Leid“.
So habe ich auch Jersey kennengelernt bevor es sie überhaupt gab. Sie flog sozusagen noch mit den „Mücken“ in der Luft. Als der Wurf fiel und ich (mit meinen „Göttergatten“) Michaela und Thomas besuchten, klebten meine Augen förmlich auf der damals noch unbenannten „Jersey“.
Im Laufe der Welpenstubenzeit telefonierten wir (wie immer) sehr oft und ich äusserte meine Vorliebe zu Jersey – komischerweise hatte Thomas auch seine Vorliebe geäußert! Familienrat wurde gehalten sowohl in Deutschland als auch im Vorarlberg. Aufgrund ihrer im Welpenalter schon gezeigten jagdlichen Eigenschaften und ihrem tollen Formwert und natürlich WESEN, haben Thomas und ich uns geeinigt, dass er und ich Besitzer sind. Die züchterische Seite übernehme ich, die jagdliche Seite übernimmt Thomas /Danke Thomas!), denn leider ist es uns GRC Mitglieder (noch?) nicht erlaubt mit unseren Goldens an jagdlichen Prüfungen teilzunehmen.
Jersey heißt mit Nachnamen Ganwales und wie bei Hunden üblich, kommt der Nachname vor dem Vornamen, also heißt unsere Jersey komplett Ganwales Jersey – unsere Männer schütteln ob dieser Logik wieder mal ihre greisen Häupter und sagen ihr übliches „Yes Dear“.
Zurück zu was Erfreulichem: zu Jersey. Ihre Abstammung ist super – da finden sich große bedeutende englische Linien wieder. Und die wollten wir weiterleben lassen , so begann Jersey’s Karriere als Mutter. Insgesamt hat sie fünf Würfe bei uns gemacht und weil sie so in ihrer Mutterrolle aufgegangen ist, haben wir uns bald geeinigt, dass ihre jagdliche Karriere dahinter zurückstehen sollte und sie blieb bei uns. Jersey ist übrigens eine ganz treue Seele, was die Auswahl ihrer Galane anbetrifft – na ja, ganz allein ihre Entscheidung war das nicht – nach einem stürmischen Auftakt mit Stormerick Don Giovanni ( der U-Wurf) ist sie für die anderen vier Würfe ihrem River treu geblieben und das ist in der Retriever-Welt wahrlich selten. Warum? Ganz einfach, weil die beiden von der Genetik, ihrem Wesen und auch dem Äußeren perfekt zusammen gepaßt haben und ihre guten Seiten prima weitergegeben haben. Ihr könnt Euch das ja mal anschauen: Beim Y-, CC-, EE- und GG-Wurf. Inzwischen haben die beiden auch schon einige Enkel, die hoffentlich ihre Anlagen weitergeben.
Jersey ist leider auch ein Opfer unseres bösen Nachbarn und des Bauamts geworden, aber auch ihr geht es in ihrer neuen Familie blendend – vielleicht zu blendend, wenn ich höre, was sie jetzt wiegt. Aber sie wird geliebt und gibt ihre Liebe zurück, sie ist glücklich, dann muss ich es wohl auch sein.
